KOLUMBARIUM ST. MICHAEL, RHEINE

Die Kirche St. Michael war eine Filialkirche der katholischen Kirchengemeinde St. Elisabeth und Michael in Rheine, welche zu einer Urnenbegräbnisstätte umgewidmet wurde. Das Gebäude ist Teil eines Gesamtensembles, welches aus den 1960er Jahren stammt.

In Zuge der Umbaumaßnahme ist die Kirche profaniert worden und der ehemalige Hauptraum der Kirche wird als Kolumbarium genutzt während in dem Seitenschiff ein Ort für zeremonielle Funktionen und Abschiedsfeiern bestehen bleibt. Die beiden Raumzonen treffen sich mit ihren Achsen unter dem bestehenden Dachfenster. Durch eine neue Kreuzinstallation wird die darunterliegende „Ewige Ruhe“ die als Ausgangspunkt des Entwurfes diente inszeniert. Die “Ewige Ruhe“ ist ein zur Erde hin offener Raum, der über ein Sandsteinpodest, das in einer Wasserfläche liegt, zu erreichen ist. Nach Ablauf der Ruhezeit von mindestens 15 Jahren in den Urnenkammern wird hier die Aschekapsel zur Erde gegeben. Die Aufteilung der Urnenkammern in dem Kolumbariummöbel aus warmen, rötlichem Apfelholz leitet sich aus der prägnanten Fensterfront ab und stellt somit die Parallele der äußeren Erscheinung zur inneren Nutzung dar.
In dem umgebenden Flachdachanbau sind zwei Abschiedsräume für Aufbahrungen entstanden. Diese werden durch einen bestehenden Zugang für Besucher und einen neuen Zugang für Bestatter erschlossen. Weitere Funktionen wie der Eingangsbereich, die Sakristei und ein WC bleiben in ihrer ursprünglichen Nutzung bestehen.
Architektonische Zielsetzung war es, für den Raum eine ruhige, den neuen Funktion als Urnenbegräbnisstätte angemessene, Atmosphäre zu schaffen.

Das Kolumbarium der katholischen Kirchengemeinde St. Michael wurde durch den Weihbischof Christoph Hegge aus Münster am 02.Oktober 2013 eingeweiht. Bereits am darauf folgenden Wochenende fand die erste Urnenbeisetzung statt.